Freitag, 1. Januar 2021

Fit gezockt mit dem Nintendo Ring Fit Adventure (Testbericht)



Werbung - Die Gewinne werden von Nintendo Deutschland zur Verfügung gestellt. Für den Test wurde mir die Nintendo Switch sowie das Ring Fit Adventure leihweise zur Verfügung gestellt.

Endlich echtes Jump'n Run

Nachdem die Sportspiele auf der Nintendo Wii von uns schon begeistert gespielt wurden, kann jetzt auch mit der Nintendo Switch geschwitzt werden. Allerdings ahmt man mit der neuen Generation nicht mehr nur Sportarten nach. Endlich gibt es mit dem Ring Fit Adventure auch ein Abenteuerspiel, bei dem man sich bewegt. Jump'n Run hat eine ganz neue Bedeutung bekommen! Wie bei Super Mario läuft man Level für Level durch verschiedene Welten, in denen man Münzen einsammelt und Gegner besiegen muss. Damit die Konsole die Bewegungen aufzeichnen kann, schnallt man sich einen Controller mit einem Gurt um den Oberschenkel und setzt den anderen in das "Ring-Con" ein. Beides liegt dem Spiel bei.

Das Ring-Con ist eigentlich ein Pilatesring. Eines der Kleingeräte, das im klassischen Pilates verwendet wird. Dieser Ring kann unter nicht unerheblichem Kraftaufwand zusammengedrückt oder auseinander gezogen werden. Er kann aber auch als Abstandhalter oder als Stütze eingesetzt werden. Es war von daher ziemlich schlau von Nintendo, den Ring als Equipment auszuwählen, da er sehr vielfältig für Übungen benutzt werden kann.

Das Abenteuer spielt man mit einem menschlichen Charakter, der den Ring findet. In den Ring war ein schurkischer Drache gebunden, der ihm seine Kräfte gestohlen hat. Wir helfen dem Ring natürlich und jagen mit ihm hinter dem Drachen her. Auf dem Weg trifft man immer wieder Pokemon-ähnliche, an Fitness-Geräte angelehnte Gegner, die man mit verschiedenen Übungen besiegen muss.

Viel Abwechslung

Grundsätzlich bewegt man sich auf der Stelle vor dem Fernseher laufend fort. Es gibt aber auch die Option "leise" zu laufen. In diesem Modus hebt man die Füße nicht an, sondern deutet das laufen nur auf der Stelle an. Das hat nicht nur den Vorteil, dass empfindliche Nachbarn nicht gestört werden. Auch wenn man einen schwachen Beckenboden oder Probleme mit Gelenken hat, kann dieser Modus geeignet sein, weil man schonender trainiert. Mit fortschreitender Reise kommen verschiedene Fortbewegungsarten dazu, wie zum Beispiel Standup-Paddling, so dass es nicht langweilig wird, sich durch das Spiel zu bewegen.

Bei der Auswahl der Übungen, die man nutzt, um die Gegner zu bekämpfen, ist man meist frei, so dass man auch Übungen komplett weglassen kann. Es kommt bei dem Spiel auch nicht nur auf brachiale Armkraft an. Die Übungen sprechen den ganzen Körper an und sind nicht nur auf Kraft, sondern auch auf Balance und Beweglichkeit ausgelegt.
Mit neuen Leveln schaltet man auch immer wieder neue Übungen frei, die man in sein Übungsset einbauen kann. Um zu verhindern, dass man sich mit einer einzigen Übung durch das Spiel kämpft, haben die Übungen eine unterschiedlich lange Reaktivierungszeit. Außerdem macht es Sinn, wenn es Boni für bestimmte Übungen gibt, diese auch zu nutzen. Die Beanspruchung verschiedener Muskelgruppen ist also ganz smart in das Spiel integriert.

Angemessen fordernd

Entsprechend des eigenen Fitnessstands kann man den Schwierigkeitsgrad des Spieles anpassen. Ich kann aber auf jeden Fall sagen, dass es nicht zu einfach ist. In der dritten Welt bin ich bereits am Endgegner gescheitert. Der Drache ist nicht nur ziemlich dick, nein, er bläst auch einfach viel mehr Schaden raus, als man selber. Daher musste ich mein Übungsset taktisch anpassen und mich ausreichend mit Smoothies versorgen, um überhaupt eine Chance zu haben. Während des Abenteuers findet man nämlich Zutaten um sich Smoothies zu mixen, die dann verschiedene positive Wirkungen haben.

Als Ernährungscoach gefällt es mir natürlich, dass in dem Spiel auch die Ernährung mit einbezogen wird. Ohnehin erhält man zwischendurch immer wieder fitness- und gesundheitsrelevante Tipps, gerade beim Stretching vor oder nach dem eigentlichen Spiel.

Mit Level 40 bekommt man, wie man es aus klassischen Rollenspielen kennt, die Möglichkeit, seinen Charakter in bestimmte Richtungen zu formen. Auf einem Skillbaum kann man dann erspielte Punkte einsetzen, um sich weiter zu spezialisieren und weitere Übungen zu erhalten.

Die Familie ist fasziniert

Ein nicht zu vernachlässigender Vorteil dieses Spiels ist, dass die Kinder ganz ruhig zugucken, wenn man zu Hause Sport macht. Bei online Yoga-Sessions werde ich permanent vollgequatscht oder es wird unter mir durch oder über mich drüber geklettert. Jetzt werde ich gerne morgens schon gefragt, ob ich heute noch "Fledermaus-Sport" mache. Vielleicht muss Nintendo noch an der Optik von Endboss "Drako" feilen.

Kindern macht das Spiel natürlich auch großen Spaß, aber man sollte darauf achten, dass sie sich nicht überfordern. Grundsätzlich bin ich kein Freund davon, dass Kinder mit mehr als dem eigenen Körpergewicht trainieren. Aber die spielerische Komponente motiviert natürlich auch Kinder ungemein, sich zu bewegen. Da die Intensität mit dem Pilatesring aber vor jedem Training individuell angepasst wird, können Kinder auf dem niedrigsten Level ab ungefähr (!) 7 oder 8 Jahren die Übungen mit dem Ringcon auch schon ausführen. Das kann je nach körperlicher Entwicklung natürlich sehr unterschiedlich sein. Als Eltern solltet ihr darauf achten, dass die Kinder nicht zu lange spielen und nicht über ihre Grenzen gehen.

Trainingskontrolle

Durch die Sensoren in den Controllern kann eine schlechte Übungsausführung bis zu einem gewissen Grad von dem Spiel angemahnt werden. Allerdings können klassische Probleme wie Pressatmung, hochgezogene Schultern oder zu wenig Bauchspannung natürlich nicht korrigiert werden. Im Vergleich zum klassischen Homeworkout, wo keinerlei Korrektur stattfindet, ist es aber bereits ein Vorteil, dass Bewegungsradius und Geschwindigkeit überwacht wird.
Ein nettes Gimmick ist, dass man nach dem Training über die Controller den Puls kontrollieren kann.

Der Ring-Con kann darüber hinaus auch zum ganz normalen Pilates Matworkout verwendet werden, so dass man sich die Anschaffung eines Pilatesrings sparen kann. Es ist aber auch möglich offline Boni für das Spiel zu sammeln, indem man das Ring-Con bis zu 500mal zusammendrückt. Das geht ganz einfach nebenbei im Homeoffice, auf der Couch oder in der Küche.

Motivationsboost

Gerade jetzt, wo alle Sportvereine und Fitnessstudios geschlossen sind, wir ständig zu Hause sind, viel zu viel fernsehen und vor dem Rechner hängen, ist das Ring Fit Adventure eine super Alternative. Sitzen ist schon lange das neue Rauchen und einer der größten Vorteile dieses Spiels ist, dass der Gamingfaktor die sportlichen Anstrengungen in den Hintergrund treten lässt. Ich gebe das natürlich nur ungern zu, aber es fällt einfach viel leichter anzufangen, etwas zu zocken, als sich zum Sport aufzuraffen.

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